seitentitelbild_vers_3_5
salzburgs_erster_mit_6

Infos der Erzdiözese Salzburg

logo_erzidoezese_salzburg

Neun Ehepaare zu „Familienassistenten“ ausgebildet

Salzburger Akademie für Ehe und Familie verleiht Zertifikate bei Festakt in St. Virgil

„Familienassistenten“ dürfen sich künftig neun Ehepaare
nennen, die eine entsprechende Ausbildung an der Salzburger Akademie für Ehe und
Familie, veranstaltet vom Referat für Ehe und Familie der Erzdiözese Salzburg, absolviert haben. Am Sonntag, 31. Jänner 2016, erhalten sie bei einem Festakt in Bildungszentrum St. Virgil ihre Abschlusszertifikate aus den Händen von Weihbischof Andreas Laun.

Der zweijährige Kurs ist – gemäß dem Motto der Ausbildung – eine „Schule der Liebe“ in
all ihren Dimensionen. Zahlreiche Referenten gaben den Teilnehmern umfassende theoretische und praktische Kenntnisse in Familienfragen weiter. Dabei ging es um praktische Familienthemen (Erziehung, Kommunikation), spezifisch theologische Fragen (etwa die Sakramentalität der Ehe) bis zur methodisch-didaktischen Schulung (Erwachsenenbildung, Videotrainings).

An 12 Fortbildungswochenenden und zwei Schulungswochen im Sommer konnten die Ehepaare ihr eigenes Familienleben vertiefen und lernten ihre Erfahrung und ihr Wissen an andere weiterzugeben. Die Kinder waren über die gesamte Kursdauer mit dabei und wurden von einer Kinderbetreuung liebevoll begleitet. Zum Abschluss mussten die Kursteilnehmer ihre Kenntnisse bei einem „Familiengespräch“ zu einem frei gewählten Thema beweisen.

Die Absolventen stehen nunmehr als Referenten und Seminarleiter, Verantwortliche für
Familienfragen in der Pfarre, Ansprechpartner für Braut- und Ehepaare oder Leiter von
Hauskreisen und Familienrunden zur Verfügung. Weitere Ausbildungskurse sind in Vorbereitung:
In Salzburg ist der Kursstart für den 26. / 27. November 2016 geplant.

Angehängt: Einladung Zertifikatsverleihung

Informationen:
Mag. Kurt Reinbacher
Tel: 0676 513 47 67
kurt.reinbacher@familie.kirchen.net
www.familie.kirchen.net


"CSI Golgotha" im Bischofshaus

Sonderausstellung zum Turiner Grabtuch macht bis 20. Februar in Salzburg Station

„Wer ist der Mann auf dem Tuch? Eine Spurensuche“ lautet der Titel der Sonderausstellung zum Turiner Grabtuch, die heute eröffnet wird. Unter der Organisation des Malteser-Ordens macht die Ausstellung von 14. Jänner bis 20. Februar 2016 im Bischofshaus Station.

Es gehöre zu seiner „Philosophie, das Haus für Veranstaltungen zu öffnen“, betont der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in seiner Begrüßung. Ihn selbst verbinde mit dem Turiner Grabtuch eine „Begegnung, die für mein Glaubensleben nicht unwichtig war“, so der Oberhirte.

Kernstücke der Ausstellung sind das Turiner Grabtuch in einer originalgroßen Kopie und eine dem Abdruck des Tuches entsprechende Figur. 20 Stelen, sieben Exponate und acht Sitzwürfel laden zur Auseinandersetzung mit dem Turiner Grabtuch und damit zusammenhängenden, häufig gestellten Fragen. Die Ausstellung möchte nicht nur Erwachsene, sondern auch Schüler ansprechen.

Michael Hesemann betreut die Ausstellung wissenschaftlich und bildet die Ausstellungsführer aus. Der Historiker, Vatikankorrespondent und Autor bezeichnet das Turiner Grabtuch als „großes Mysterium der Christenheit“. Es gibt „kein anderes Tuch, über das derart gründlich, umfassend, intensiv und interdisziplinär geforscht wurde“, betont Hesemann. In Anlehnung an eine US-amerikanische Fensehserie nannte Hesemann die als „Spurensuche“ betitelte Ausstellung „CSI Golgotha“. Die Ausstellung enthülle „Spuren, die die Menschen früher gar nicht finden konnten“, so Hesemann.

„Die Ausstellung wurde als Wanderausstellung konzipiert, um ganz bewusst auf die Menschen zuzugehen“, erklärt Bettina von Trott, die Kuratorin der Ausstellung. „Wir geben nicht die Antworten, sondern wir bringen Fakten und lassen Fragen offen“, betont die Kuratorin, die die Ausstellung an ihrem 12. Ort betreut und alle sechs Wochen weiterzieht. Sie erfahre „unglaubliche Reaktionen“ mit der Ausstellung, die bis ins übernächste Jahr ausgebucht sei, sagt von Trott.

Bisherige Stationen waren u.a. Freiburg i. Breisgau, Augsburg, Altötting und Dresden. Auch im Kärntner Schloss Tanzenberg war die Ausstellung bereits zu sehen, im Anschluss an Salzburg wird sie nach München weiterziehen. Der Malteser Hospitaldienst verstehe die Ausstellung als „Weg, um Menschen im Glauben zu berühren“, so von Trott.

Die Ausstellung ist Mo-Fr von 10 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei. Spenden an den Malteser Hospitaldienst sind erbeten. Vormittags und nachmittags werden jeweils zwei Führungen angeboten. (10, 11.30, 14 und 15.30 Uhr )

Weitere Infos: www.turinergrabtuch.at oder www.malteser-turinergrabtuch.de
Anmeldung für Gruppen: info@maltesergrabtuch.at

 

grabtuch_turin_01 grabtuch_turin_02

 

grabtuch_turin_03

Foto 1: v.l.n.r.: Bettina v. Trott zu Solz (Kuratorin), Erzbischof Franz Lackner, Michael Hesemann (Autor und Historiker), Elisabeth Hintner (Malteser Salzburg).
Foto 2: Kernstück der Ausstellung ist das Turiner Grabtuch in einer originalgroßen Kopie.
Foto 3: Der Historiker, Vatikankorrespondent und Autor Michael Hesemann.

 

 

Mutig aufeinander zugehen!“

Der Salzburger Erzbischof Lackner lud zum Ökumenischen Empfang ein

Der orthodox-katholische Dialog stand im Mittelpunkt des Ökumenischen Empfangs, zu dem Erzbischof Franz Lackner heute Abend ins Kardinal Schwarzenberg-Haus am Kapitelplatz einlud. „Ich will Sie ermuntern, mutig aufeinander zuzugehen“, sagte der Vorsitzende von Pro Oriente, Dekan Univ.-Prof. Dietmar Winkler. Er referierte anstelle des verhinderten Münchner orthodoxen Theologen Athanasios Vletsis über die Heilung der Wunden zwischen der orthodoxen und der katholischen Kirche. „Darum hat sich der verstorbene Wiener Kardinal Franz König große Verdienste erworben“, betonte Winkler.

„Das Gebet um die Einheit der Christen ist heute besonders wichtig geworden“, stellte Erzbischof Franz Lackner vor mehr als 100 Vertretern der verschiedenen Kirchen fest. Er lud ein, „empfänglich zu werden für das große Leid, das heute Brüdern und Schwestern im Orient zugefügt wird“.

Das Jahr 1054 gilt als das Jahr der „Kirchenspaltung“. Es habe zumindest tiefe Wunden bei beiden Kirchen hinterlassen, räumte Prof. Winkler ein. Ein exakter Zeitpunkt, ab wann beide Kirchen getrennt waren, sei allerdings nicht feststellbar. Erst im 20. Jahrhundert sei eine Annäherung begonnen worden. „Kardinal König hat im Hintergrund die Fäden gezogen“, berichtete der Kirchenhistoriker.

1965 sei von Papst Paul VI. und von Patriarch Athenagoras die gegenseitige Exkommunikation aufgehoben worden. Seither habe es immer wieder Begegnungen gegeben, zuletzt von Papst Franziskus mit Patriarch Bartholomaios in Jerusalem. „Die orthodox-katholische Versöhnung wurde beim Abschlussgottesdienst des II. Vatikanischen Konzils gefeiert“, sagte Prof. Winkler. Als Resümee für heute meinte der Theologe, dass Offenheit, Neugierde, Vertrauen, Verstehen der anderen Tradition und der Wille zum Dialog für ein gutes Miteinander notwendig seien. „Wir müssen anerkennen, dass jede Kirche wenigstens ein Charisma hat, das die andere Kirche nicht hat“, schloss der Referent.

oekumene_empfang

Foto: Univ.-Prof. Dietmar Winkler appellierte beim Ökumene-Empfang des Salzburger Erzbischofs an die Vertreter der verschiedenen Kirchen, mutig aufeinander zuzugehen. Foto: EDS

 

10.000 Sternsinger unterwegs

Bereits zum 62. Mal „ersingen“ Kinder und Jugendliche Spenden für humanitäre Sache

Bereits zum 62. Mal findet die Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar, der größten österreichischen Kinderorganisation, zum Jahreswechsel 2015/16 statt. In der Erzdiözese Salzburg werden rund 10.000 Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Begleitpersonen für die humanitäre Sache unterwegs sein und ihre Segenswünsche für das neue Jahr in die Häuser bringen.

Über 1,7 Millionen Euro haben die Sternsinger in den Pfarren der Erzdiözese Salzburg im Vorjahr „ersungen“. Mit den Spenden der Dreikönigsaktion werden österreichweit jährlich rund 500 Projekte in 20 Ländern unterstützt. Das Beispielprojekt 2016 ist „Jugend schafft Zukunft“. Mit der Organisation „I-Card“ (Institute for Culture and Rural Development) wird dabei ein Projektpartner unterstützt, der sich für die Volksgruppe der Misings in Nordost-Indien einsetzt, deren Leben von Armut geprägt ist.

Angefügt: Detaillierte Presseinformationen zur Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar.

Für etwaige Rückfragen oder Interviewvermittlung bittet die Katholische Jungschar um zeitgerechte Kontaktaufnahme.

Kontakt:
Mag. Wolfgang Hammerschmid-Rücker
Tel.: 0676/8746 7582
kath.jungschar.sbg@kirchen.net
www.kirchen.net/jungschar


sternsinger_kubelka


Foto: Bereits zum 62. Mal werden zum Jahreswechsel die Sternsinger in der Erzdiözese unterwegs sein.
Foto: Katholische Jungschar/Kubelka

“Wir nehmen die Ängste ernst”
Salzburger Telefonseelsorge verzeichnet 16.500 Anrufe im Jahr 2015

“Wir bieten ein Netz von offenen Ohren”. Dies betonte Gerhard Darmann, Leiter der Telefonseelsorge und kids-line Salzburg, kürzlich im Rahmen eines Pressegesprächs. Ca. 16.500 Anrufe verzeichnet die Telefon-Beratung für das Jahr 2015.

„Zuhören-Mitgehen-Entlasten“ sei der Leitfaden der Arbeit in der Telefonseelsorge, so Darmann. Gemeinsam mit dem hauptamtlichen Team leisten derzeit mehr als 150 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den seelsorglichen Dienst am Telefon – 83 in Salzburg, jeweils 17 im Pinzgau und Lungau, 20 bei der kids-line und 19 befinden sich in Ausbildung.

Bei der unter 142 zu erreichenden Notruf-Nummer der Telefonseelsorge werden täglich ca. 30 längere Gespräche geführt, das sind hochgerechnet 12.500 im Jahr. Mit den Kontakten in den Außenstellen in Pinzgau (2.200) und Lungau (1.800) kommt die Telefonseelsorge damit auf ungefähr 16. 500 Anrufe im Jahr 2015. Der Dienst steht vertraulich, kostenlos und bei Tag und bei Nacht zur Verfügung. „Die Kunst ist es, die 24 Stunden gut zu verteilen“, so der Leiter Darmann.

„Wir nehmen die Ängste ernst“, hält Darmann fest, und verweist auf die Vielschichtigkeit derselben. Das sei zwar ein „hoher Anspruch“, aber „Ängste brauchen viel Zuwendung im Gespräch.“ Aktuell sei in der Adventzeit eine „Angst vor dem Fest“, dem Alleinsein oder familiären Spannungen spürbar, berichtet der Theologe und Psychotherapeut. Viele Anrufende berichten davon, dass sie Angst haben, ihr Leben nicht mehr zu schaffen. Auch aktuelle Vorkommnisse, wie die jüngsten Terroranschläge werden von den Anrufenden thematisiert.

Aktuelle Entwicklungen spielen auch in der kids-line eine große Rolle, erklärt Koordinatorin Katja Schweitzer. So würden von den Jugendlichen beispielsweise Unsicherheiten anlässlich der Flüchtlingsströme angesprochen, aber auch der Umgang im Bereich der neuen Medien sei eine relevante Thematik. „Kinder sind unglaublich gut vernetzt“, unterstreicht die Psychologin und ortet diesbezüglich eine „Herausforderung, dass in der Beratung die Anonymität der Jugendlichen gewahrt bleibt“. Die kids-line steht täglich von 13 bis 21 unter der Nummer 0800 234 123 zur Verfügung. Für das Jahr 2015 verzeichnet die kids-line ca. 5.500 Anrufe.

Die Online-Beratung der Telefonseelsorge, seit 2012 aktiv, hatte im Jahr 2015 ca. 2.400 Mailkontakte. Darmann, der selbst gerne in der Online-Beratung tätig ist, hob die Besonderheit, dass hierbei die Folgekontakte die Möglichkeit eines „noch intensiveren und längeren Prozesses bieten“, hervor.

Erfreut zeigte sich Darmann darüber, dass sowohl bei Anrufenden als auch Mitarbeitern „alle Generationen unter einem Dach“ vertreten sind. Jeder Ratsuchende hätte zwar ein „bevorzugtes Medium“, doch bleibe das „Hauptgeschäft“ das Hören. „Der Bedarf ist enorm“, sagt Darmann, der auch von einer Diskussion um eine „Chat-Beratung“ berichtet, die aber „an finanziellen Ressourcen hängt.“

Mit dem neuen Slogan „Sprich den ersten Schritt“ wird die Telefonseelsorge österreichweit im kommenden Jahr ihr 50. Jubiläum feiern. Die größte Telefonberatung Österreichs zeichnet sich vor allem durch Regionalität, Niederschwelligkeit und die gute Ausbildung der Mitarbeiter aus. Darmann unterstrich den „Wert des organisatorischen Rahmens“ und die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Es ist wichtig, dass die Ohren nicht müde werden.“ An dieser MitarbeiterInnenbegleitung wirken vor allem die beiden hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in der Koordination der Telefonseelsorge mit, Andrea Schober und Gudrun Köck. „Es ist wichtig, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne in den Dienst kommen“, so Andrea Schober. „Viele gehen mit einer Dankbarkeit vom Dienst weg, wenn sie spüren, dass die Gespräche gut verlaufen sind.“

telefonseelsorge_01 . telefonseelsorge_02

Fotos: Gerhard Darmann (Bild 1) leitet die Telefonseelsorge und kids-line Salzburg, im Bild 2 mit den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Katja Schweitzer (links) und Andrea Schober(rechts). Fotos: EDS

 

Mit einem Schlag ins Jahr der Barmherzigkeit

Erzbischof Lackner und Dechant Dürlinger öffneten "Heilige Pforte" im Pongau

Anlässlich des von Papst Franziskus ausgerufenen „Jahres der Barmherzigkeit“ öffnete Erzbischof Franz Lackner gemeinsam mit Dechant und Pfarrer Alois Dürlinger gestern im Rahmen eines Gottesdienstes in St. Veit im Pongau eine verschlossene Pforte. Zudem bestand die Möglichkeit des Wiedereintritts in die Katholische Kirche.

Zu Beginn der Feierlichkeiten schlugen Erzbischof Lackner und Dechant Dürlinger mit einem Vorschlaghammer die zugemauerte Türe in der Pfarrkirchenwand frei. "Das Jahr der Barmherzigkeit lädt jeden von uns ein, die Erfahrung der Gnade und Versöhnung zu machen", betonte Lackner eingangs. Auch Alois Dürlinger zeigte sich überzeugt: "Das Heilige Jahr wird uns näher hin zu Gott führen".

Durch die Mittfeier des Gottesdienstes und den Empfang der Sakramente bestand zudem die Möglichkeit, ohne Voranmeldung wieder in die katholische Kirche einzutreten. „Was immer der Grund für den Austritt war, Gott schenkt Barmherzigkeit dem, der zurückkehrt und ebenso bedarf die Kirche in ihrer Fehlerhaftigkeit der Barmherzigkeit Gottes“, kündigte der Dechant im Vorfeld an. Mitzubringen war lediglich ein formloses Blatt mit Name, Adresse, Geburtsdatum und Ort der Taufe, sowie Telefonnummer und Mailadresse.

Erfreut zeigte sich Alois Dürlinger darüber, dass das unkomplizierte und diskrete Angebot sogleich wahrgenommen wurde und kündigte die Möglichkeit des Wiedereintritts auch für die kommenden zwei Adventsonntage sowie die Sonntage der Fastenzeit an.

In seiner Predigt erinnerte Dechant Dürlinger an den Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils vor genau 50 Jahren, das "Türen und Fenster weit aufgerissen" habe und deren Geist mit Papst Franziskus wieder auflebe. Es tue der Kirche gut, "auf das Geheimnis der Barmherzigkeit zu schauen", so der Pfarrer.

pforte_st_veit_01 . pforte_st_veit_02

Fotos: Am Dienstag öffneten Erzbischof Franz Lackner und Dechant Alois Dürlinger in St. Veit im Pongau eine "Heilige Pforte"

Kardinal-König-Kunstpreis an Julia Haller
Erzbischof Franz Lackner überreichte in Salzburg/St. Virgil die Auszeichnung

Erzbischof Franz Lackner überreichte gestern Abend in einem Festakt in St. Virgil der deutschen Künstlerin Julia Haller den mit 11.000 Euro dotierten Kardinal-König-Kunstpreis 2015. Zugleich eröffnete der Erzbischof eine Ausstellung mit Arbeiten aller 22 in diesem Jahr nominierten Künstlerinnen und Künstler.

Der Kardinal-König-Kunstpreis wurde – auf Anregung von Prälat Dr. Johannes Neuhardt – 2004 gegründet und 2005, also vor zehn Jahren, zum ersten Mal vergeben, und zwar an Hans Schabus. Die weiteren PreisträgerInnen waren das Künstlerduo Nicole Six / Paul Petritsch (2007), Marko Lulić (2009), Christian Mayer (2011) und Kathi Hofer (2013). Zielsetzung des Kunstpreises der Erzdiözese Salzburg ist es, „Initiativen zur Begegnung und zum Dialog zwischen Künstlerinnen und Künstlern und römisch-katholischer Kirche“ zu fördern, wie in den Statuten festgelegt ist. Alle zwei Jahre wird deshalb ein Werk ausgewählt, das „eine für den zeitgenössischen, künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs wichtige Position darstellt“.

Auf Vorschlag einer namhaften Jury wurde in diesem Jahr Julia Haller einstimmig zur Preisträgerin gekürt. Mit Julia Haller wird eine Künstlerin ausgezeichnet, die zwar nicht in Österreich geboren wurde, hier aber über ihr Studium eine künstlerische Heimat gefunden hat. Erstmals wird damit eine gleichsam malerische Position prämiert, nach architektonischen, skulpturalen, installativen, fotografischen bzw. medienübergreifenden Beiträgen in den vergangenen Jahren. „Sich dem Zeichnerischen und Malerischen anzuvertrauen“, so stellte die Jury in ihrer Begründung zur Zuerkennung des Preises an Julia Haller fest, „gehört zu den raren, vielleicht innovativsten Möglichkeiten einer heutigen Kunstproduktion“.

Dabei widersetzt sich Julia Haller jeglicher Kategorisierung. „Das gemalte Bild ist nicht mehr glaubwürdig“, sagt die Künstlerin, die 1978 in Frankfurt geboren wurde und u.a. bei Heimo Zobernig in Wien textuelle Bildhauerei studierte. Sie wehrt sich vehement „gegen die konventionelle Sicht des Malerischen und Zeichnerischen“, wie Dr. Rainer Fuchs (stellvertretender Direktor mumok Wien und Jurymitglied des Kardinal-König-Kunstpreises) betont. Der nicht greifbare Inhalt, die Abwesenheit des Bildes, die oft auch bildhauerische Dimension des Zeichnerischen bei Julia Haller verwirrt die Wahrnehmung des Betrachters. Hallers Werk fordert dazu heraus, eigenständig zu entscheiden, was man sieht und das Sehen selbst zu befragen.

Julia Hallers durchaus sperrige Arbeiten „verstehen sich als Rebellion gegen einen allzu glatten ,Kunstbetrieb‘, der es verlernt hat, Fragen zu stellen“, kommentiert dazu Prälat Dr. Johannes Neuhardt. Wie die Religion versuche auch die Kunst, „von ihrer Position aus die Sinnfrage des Lebens zu erhellen“ und „jenseits der Grenzen von Logik und Verstehen weiter zu fragen, grenzenlos neugierig, was denn sein könnte, wenn scheinbar nichts mehr ist.

haller_kunstpreis

Foto: V. l. n. r. Erzbischof Franz Lackner mit Antonia Gobiet, Julia Haller, der Preisträgerin des Kardinal-König-Kunstpreises, und Prälat Johannes Neuhardt. Foto: EDS/Lochschmidt


Adventsammlung unterstützt „Herberge der Nächstenliebe“

SEI SO FREI sammelt Spenden für Projekt von Bischof Erwin Kräutler

Als „Herberge der Nächstenliebe” bezeichnet der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in seinem aktuellen Hirtenwort das „Haus für Mutter und Kind“ in Altamira/Brasilien, das durch die diesjährige Adventsammlung unterstützt wird. Mit den Spenden hilft die entwicklungspolitische Aktion der katholischen Männerbewegung (KMB) SEI SO FREI dem Projekt des austro-brasilianischen Bischofs Erwin Kräutler.

„Geduldiges Warten ist in unserer schnelllebigen Zeit schwer geworden“, stellt Erzbischof Lackner in seinem Hirtenwort fest. Es wird an diesem Wochenende in den Kirchen der Erzdiözese verlesen oder aufgelegt. Darin erinnert der Oberhirte zudem an die „Lichtgestalten“, Maria, die Mutter Jesu, und Johannes den Täufer, die beide „auf den, der auch bei uns heute ankommen möchte, warten konnten.“ Warten sei für viele Menschen zur Pein geworden, stellt Lackner fest: „Nicht wenige erdrückt diese Ausweglosigkeit und sie suchen den Ausweg in der Flucht.“

Im „Haus für Mutter und Kind“ seien schon tausende Frauen gerettet worden, berichtet Bischof Erwin Kräutler: „Im Busch ist jede Schwangerschaft ein Risiko, in den Gemeinden am Xingu ist die medizinische Versorgung immer noch mangelhaft, so der gebürtige Vorarlberger, der erst im Juli sein goldenes Priesterjubiläum im Salzburger Dom feierte.

Die Adventsammlung steht unter dem Motto „Stern der Hoffnung“. Sie beginnt am kommenden ersten Adventsonntag, 29. November, mit dem Verlesen des Hirtenwortes und dem Verteilen von Sammelsäckchen. Am zweiten und dritten Adventsonntag werden diese wieder eingesammelt und am vierten Adventsonntag das Sammelergebnis bekannt gegeben.

Seit 1958 unterstützt SEI SO frei jährlich mehr als 150 Projekte in Afrika und Lateinamerika mit einem finanziellen Gesamtvolumen von mehr als fünf Millionen Euro. In Österreich stehen mehr als 35.000 Mitglieder der KMB, Pfarren, Solidaritätsgruppen, oder privater Initiativen und Unternehmen hinter der entwicklungspolitischen Aktion.

Weitere Infos: www.seisofrei.at/adventsammlung und
Mag. Wolfgang K. Heindl; Tel.: 0662/8047-7557

sei_so_frei_kraeutler

 

Im Dienst an den Kindern

„Nikoläuse“ ziehen von St. Peter über Christkindlmarkt in Michaelskirche – Sendungsfeier mit Erzbischof Franz Lackner

Am kommenden Dienstag, den 1. Dezember, lädt die Katholische Jungschar Salzburg alle Nikolausdarstellerinnen und –darsteller zu einer Sendungsfeier. Gemeinsam mit dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner werden die „Nikoläuse“ von St. Peter über den Christkindlmarkt in die Michaelskirche am Residenzplatz ziehen.

Die „Nikoläuse“ treffen sich dazu ab 17.30 Uhr im Romanischen Saal in St. Peter, wo sie sich umziehen. In Nikolauskleidung ziehen sie um 18.45 Uhr gemeinsam mit dem Erzbischof in die Michaelskirche. Im Rahmen einer liturgischen Feier wird Franz Lackner dort den bischöflichen Segen erteilen, die Frauen und Männer für ihren Dienst an den Kindern aussenden und ihnen ein Ankerkreuz – der Heilige Nikolaus ist auch Schutzpatron der Seefahrer – überreichen.

„Die Darstellerinnen und Darsteller erfüllen ihre Aufgabe mit großer Überzeugung“, berichtet Wolfgang Hammerschmid-Rücker, Geschäftsführer der Katholischen Jungschar Salzburg. „Mit der Sendungsfeier wollen wir in adventlicher Stimmung die religiöse Dimension dieses Dienstes stärken“, kündigt der selbst als Nikolaus aktive Geschäftsführer an. „Die Segnung durch den Erzbischof ist dabei ein schönes Zeichen“, so Hammerschmid-Rücker.

Im Anschluss der Feierlichkeiten wird es für die Nikoläuse Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch sowie eine „Ideenbörse“ in St. Peter geben.

Der heilige Nikolaus zählt zu den beliebtesten Heiligengestalten des Christentums. Nikolaus wirkte als Bischof in Myra, einem Ort circa 100 Kilometer südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Der fromme Wohltäter machte sich als Streiter für den rechten Glauben ebenso einen Namen wie als Fürsprecher der einfachen Leute. Der heilige Nikolaus ist Schutzpatron der Kinder, Kauf- und Seeleute. Sein Namenstag wird am 6. Dezember gefeiert, der als sein Todestag gilt.

Weitere Infos: www.kirchen.net/jungschar
Mag. Wolfgang Hammerschmid-Rücker; Tel.: 0676/8746 7582

sendungsfeier_nikolaeuse

 

„Die Begegnung stärkt uns“

Fünfter Empfang der Religionen in Salzburg im Zeichen der Bahá’í

SALZBURG (eds/lsg- 11. 11.2015) / Im Zeichen der Bahá’í Religion fand am Dienstagabend der fünfte Empfang der Religionen an der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg statt. Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften versammelten sich zunächst in der Kollegienkirche für ein religionsverbindendes Gebet. Anschließend hielt Kambiz Pootstchi den Festvortrag.

In der Kollegienkirche trugen Vertreter und Vertreterinnen des Hinduiusmus, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam und Bahá’í Gebetstexte ihrer Religion vor, darunter auch der 102-jährige Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Marko Feingold.

Beim anschließenden Empfang zeigte sich der Organisator des Abends und Vizedekan der Katholisch-theologischen Fakultät, Ulrich Winkler, „überwältigt“ von der Vielzahl an interessierten Besuchern im Hörsaal. „Die Fakultät setzt mit der Veranstaltung ein Zeichen“, betonte der Theologe.

Als „politisches Signal“ bezeichnete Franz Gmainer-Pranzl, Leiter des Zentrums Theologie Interkulturell und Studium der Religionen, die Veranstaltung: „Die Vielfalt kultureller und religiöser Traditionen ist kein Zeichen der Schwäche, sondern zeichnet eine Gesellschaft aus. Die Begegnung stärkt uns.“

„5,5 Millionen Anhänger hat die Bahá’í Religion in 240 Ländern weltweit“, informiert Judith Mitterling, eine von 28 Mitgliedern in Salzburg, „1200 leben in Österreich.“ Grundprinzip der Religion sei die Einheit der Menschheit und der Religionen, sagte Mittlerling und stellte dahingehend fest: „Da ist noch eine Menge zu tun – gerade in Zeiten wie diesen.“

„Richten wir den Blick auch auf das, was aufbauend passiert, wie das Engagement der vielen Freiwilligen“, sagte Kambiz Poostchi zu Beginn seines Festvortrags. Der Tiroler Architekt, Autor und Seminarleiter gab einen Überblick über die Geschichte und Inhalte der Bahá’í Religion, „die schnellst wachsende Religion“, wie er feststellte. Toleranz sei noch „zu wenig“, erläuterte Poostchi, „denn die Einheit als übergeordnetes Prinzip schließt alles ein.“

Neben dem Einheitsprinzip nannte Kambiz Poostchi unter anderem die Übereinstimmung von Religion und Wissenschaft, das tägliche Gebet, die universale Bildung, Gleichberechtigung, die Ausgewogenheit zwischen Natur und Technik als wesentliche Elemente in der Religion der Bahá’í. Außerdem hob er den „Prozess der Vergeistigung und der Sozialisierung“ hervor, der einerseits die individuelle aber auch gesellschaftliche Verantwortung der Menschen umfasst. Die „Suche nach Wahrheit“ verstehe er als Pflicht eines jeden. „Der Mensch muss sich von Vorurteilen und Einbildungen trennen“, so der Architekt weiter.

Bereits zum fünften Mal lud das Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen zum Empfang der Religionen, bei dem jedes Jahr eine andere Religion im Mittelpunkt steht. 2016 wird die Veranstaltung im Zeichen der Jesiden stehen. Der Empfang der Religionen ist eine Kooperation der Universität Salzburg mit der Erzdiözese Salzburg, dem Afro-asiatischen Institut, der Diözesankommission für den interreligiösen und interkulturellen Dialog, der KPH Edith Stein und dem Katholischen Akademikerverband.

empfang_religionen_feingold
Foto: Bereits zum fünften Mal nahm Marko Feingold am „Empfang der Religionen“ teil. Foto: EDS

 

Italienischer Palazzo wird zu ursprünglicher Fassung zurückgeführt

SALZBURG (eds- 10. 11.2015) / Der Pfarrhof St. Andrä am Mirabellplatz in der Stadt Salzburg lenkt seit Dienstag die Blicke auf sich. Die frisch renovierte Nord- Fassade des viergeschossigen italienischen Palazzos wird im Restaurationsprozess zu ihrer ersten und ursprünglichen Fassung zurückgeführt. Der um 1900 von Architekt Josef Wessicken geplante Pfarrhof – prominent positioniert zwischen St.-Andrä-Kirche und Schloss Mirabell – wurde von Jakob Ceconi gebaut.

„1600 m² umfasst die gesamte Fassadenfläche des Gebäudes. Die Arbeiten werden im Herbst 2016 abgeschlossen“, informiert der Bauamtsleiter der Erzdiözese Salzburg, Erich Rieger. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf 420.000 Euro“ so der Architekt weiter.

„Das Objekt steht unter Denkmalschutz“, betont die Landeskonservatorin Eva Hody vom Bundesdenkmalamt. „Das Besondere am Pfarrhof ist, dass er seit 1900 vier Farbfassungen hatte – wir stellen jetzt die Erstfassung wieder her. Es ist schön, dass durch die neue Farbigkeit die Bedeutung des Hauses sichtbar wird.“ Auch der beauftragte Baumeister Christof Hillebrand zeigt sich darüber erfreut, dass die ursprüngliche Fassung das Realziel des Ceconi-Palazzos ist: „Wir sind immer auf der Suche nach dem Original.“

Der Restaurator Franz Niederhauser informiert über das sich seit 2012 in Renovierung befindliche Objekt: „Die originale Farbgebung wurde im Zuge einer Musterarbeit vor zwei Jahren festgelegt und besteht aus dunklem Ocker, hellem Ocker und einer ziegelroten Friesdekoration. Die historistische Fassade wurde seit ihrer Fertigstellung um 1898 mit zwei Renovierungsanstrichen versehen. Wir haben die Fassung nun mit Silikatfarbe mit geringem Kunstharzanteil nach den befundeten Farbtönen rekonstruiert.“

Der Pfarrprovisor Bruder Bernd Kober sieht in der Renovierung auch einen positiven Effekt für die Stadtpfarre, die wie die kroatische Gemeinde im Pfarrhaus beheimatet ist: „Die Räumlichkeiten der Pfarre liegen grundsätzlich etwas versteckt im ersten Stock des Gebäudes. Wir wollen einladend sein, da trägt ein farbiges und helles Haus dazu bei. Die schöne Fassade tut das ihre, wenn das dahinter stimmt.“

pfarrhof_st_andrae
Foto: v.r.n.l.: Baumeister Christof Hillebrand(Baukultur 2), Bruder Bernd Kober (Pfarre St. Andrä), Restaurator Franz Niederhauser, Landeskonservatorin Eva Hody, Bauamtsleiter Erich Rieger und Ruza Tovilo-Moik (Bauamt Erzdiözese Salzburg) freuen sich über die Fassadenrenovierung des Pfarrhofs St. Andrä.
Foto: EDS


10 Jahre Haus für Mutter und Kind

43 Frauen nutzten „Zwischenstation“ – Festakt im Kolpinghaus

SALZBURG (eds- 04.11.2015) / Das “Haus für Mutter und Kind” in Salzburg feiert sein zehnjähriges Bestehen. Was auf Initiative des damaligen Erzbischofs Alois Kothgasser und der ehemaligen Landesrätin Doraja Eberle entstand, ist heute aus der Soziallandschaft Salzburgs nicht mehr wegzudenken. Morgen findet anlässlich des Jubiläums ein Festakt statt.

Beim „Haus für Mutter und Kind“ (HMKI) handelt es sich um eine Einrichtung für volljährige Schwangere und Mütter mit einem Kind bis 1 Jahr, die eine Ausbildung anstreben oder abschließen wollen und aus verschiedensten Gründen in Wohnungsnot geraten sind. Das Team besteht aus zwei Sozialarbeiterinnen, administrativ und organisatorisch wird das Haus von der „Aktion Leben“ unterstützt. Die Einrichtung wird von der Erzdiözese Salzburg und dem Land Salzburg finanziert.

Die vier Mutter-Kind-Einheiten befinden sich im Kolpinghaus, eines davon ist ein Übergangszimmer – dort ist die Aufenthaltsdauer auf sechs Monate begrenzt. Die anderen drei Zimmer sind Teil des Kernprojektes, in dem der Ausbildungsfaktor eine wesentliche Rolle spielt. Jedes Zimmer ist mit einem Badezimmer ausgestattet, zusätzlich stehen in einem Gemeinschaftsbereich ein Waschraum, eine Küche sowie ein Spiel- und Wohnzimmer zur Verfügung.

„Oberstes Ziel bei der Arbeit im Projekt ist es, den Müttern einen Ort zu bieten, an dem sie sich sammeln und ordnen können, um herausfordernde Lebensaufgaben meistern zu können“, sagt Stefanie Ehrschwendtner, Leiterin des Hauses für Mutter und Kind. Sie verstehe die Einrichtung als „Zwischenstation“ – einem „Haus zwischen eigenständigem, selbstbestimmtem Leben und zwischen rat- und ausweglos erscheinender Situation, die durch Schwangerschaft oder Mutterschaft noch ein Stück erschwert wird“, so die Sozialarbeiterin und zweifache Mutter.

Seit 2005 haben 43 Frauen im Haus für Mutter und Kind gewohnt. Von den 28 Frauen der ersten neun Jahre zogen 82 Prozent in das Kernprojekt, 18 Prozent nutzten das Übergangszimmer.

Morgen, am 5. November, findet anlässlich des Jubiläums um 16 Uhr ein Festakt im Kolpinghaus statt. Stefanie Ehrschwendtner freut sich über den runden Geburtstag: „Vor zehn Jahren wurde mit dem Haus für Mutter und Kind eine Einrichtung gegründet, in der die Mütter die Möglichkeit haben, bewusst ‚Ja‘ zu sagen – zu ihrer Schwangerschaft, zu ihrem Kind und zum Leben.“


Ort der Trauer für Flüchtlinge

Dechant Dürlinger installiert symbolische Grabstätte

SALZBURG (eds- 29. 10.2015) / Der Assistent und Sprecher des Erzbischofs in Asyl- und Flüchtlingsfragen, Alois Dürlinger, möchte angesichts des bevorstehenden Hochfestes von Allerheiligen und dem Allerseelentag das Gedenken an die vielen in Kriegen und auf der Flucht Umgekommenen einbinden.

In einem Brief an alle Pfarren regt der Dechant von St. Veit im Pongau an, auf dem Friedhof oder in Kirchennähe eine „symbolische Grabstätte für die Opfer von Krieg und Flucht zu schaffen, um den hier wohnenden Flüchtlingen bei der Todesnachricht von Familienangehörigen und Freunden einen Ort der Trauer anzubieten.“

In seiner Pfarre St. Veit wird es vorerst ein mit besonderem Blumenschmuck gestalteter Ort sein – ohne Symbol, wobei ein im Zeichen der drei abrahamitischen Religionen stehendes Kunstwerk in Planung ist. Als Ort hat der Seelsorger „die Nähe der Kirchenmauer in südöstlicher Richtung“ ausgewählt, „aus welcher die Mehrzahl aller Flüchtlinge kommt“, schreibt der Pfarrer. Am Allerheiligentag wird Alois Dürlinger nach dem Friedhofsgang einladen, eine Kerze an der symbolischen Grabstätte zu entzünden.

Abschließend richtet der Dechant noch die „dringende Bitte“, Pfarrhöfe und Gebäude auf freien Wohnraum für die Unterbringung von Asylsuchenden zu prüfen. „In der Zeit größter Not“ dürfe nicht weggeschaut werden, so der Flüchtlingssprecher.

 

Erzdiözese Salzburg trauert um Josef Wörter

Der Pfarrer Josef Wörter verstarb im 73. Lebensjahr

SALZBURG (eds- 29. 10.2015) / Die Erzdiözese Salzburg trauert um Pfarrer Josef Wörter, der in der vergangenen Nacht im 73. Lebensjahr verstorben ist.

Josef Wörter wurde am 7. Mai 1943 als zweites von zehn Kindern in St. Ulrich am Pillersee geboren. Nach siebzehn Jahren Dienst im Marktgemeindeamt St. Johann in Tirol trat er 1982 ins Salzburger Priesterseminar ein und wurde am 29. Juni 1989 im Dom zu Salzburg zum Priester geweiht.

Nach Kooperatorenjahren von 1989 bis 1990 in Zell am See und von 1990 bis 1992 in Bad Hofgastein wurden ihm 1992 die Pfarren St. Martin bei Lofer, Weißbach und später zusätzlich Lofer anvertraut. Ab 2001 betreute er schließlich die Pfarren Brixlegg und Bruck am Ziller und seit 2014 auch Rattenberg-Radfeld.

Seit 2010 war Josef Wörter Dekan-Stellvertreter im Dekanat Reith i.A. Der Verstorbene war Träger des Ehrenringes der Marktgemeinde Brixlegg und des Ehrenzeichens in Gold der Gemeinde St. Ulrich am Pillersee. Außerdem war er Ehrenkranzträger des Bundes der Tiroler Schützenkopanien.

Die Termine der Trauerfeierlichkeiten werden noch bekannt gegeben.

woerter_josef

Pfarrer Josef Wörter verstarb vergangene Nacht im 73. Lebensjahr
Foto: EDS

Erzdiözese dankte zwei Seelsorgerinnen

Gabi Pöhacker und Gabi Treschnitzer aus dem Seelsorgeamt traten in den Ruhestand

SALZBURG (eds/wk - 29. 10. 2015) / „Beide haben sich in ihren Arbeitsbereichen mit viel Engagement für die Kirche und für die Menschen eingesetzt“, sagte Seelsorgeamtsleiter Prälat Balthasar Sieberer heute bei einer Feier im Bischofshaus. Anlass war der Übertritt in den Ruhestand von Mag. Gabi Pöhacker, Referentin für Behindertenpastoral, und Mag. Gabi Treschnitzer, Abteilungsleiterin für Diakonie im Seelsorgeamt der Erzdiözese. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen waren zur Feier gekommen.

Gabi Pöhacker kam 2001 als Sekretärin ins Seelsorgeamt, wechselte später ins Referat für Spiritualität und war ab 2003 Referentin für Menschen mit Behinderung. „Große Herzlichkeit und Leidenschaft zeichneten sie aus“, sagte Prälat Sieberer. Ihre Nachfolgerin ist Barbara Schubert (bisher in Salzburg - St. Elisabeth).

Gabi Treschnitzer bezeichnete Sieberer als „Urgestein“ unter den Theologinnen in der Erzdiözese. Sie begann 1980 als erste weibliche Krankenseelsorgerin Österreichs, leitete ab 1992 das Theologinnenzentrum und kam 2008 als Abteilungsleiterin ins Seelsorgeamt. Sie war verantwortlich für die sozial-caritativen Dienste (Diakonie) und für die Citypastoral (Infopoint Offener Himmel). Neue Abteilungsleiterin ist Mag. Lucia Greiner (bisher in St. Virgil).

dank_der_seelsorge

Die frisch gebackenen Pensionistinnen Gabi Pöhacker (links) und Gabi Treschnitzer mit ihrem langjährigen Chef, Prälat Balthasar Sieberer. Foto: EDS

 

Geld für 120 bedürftige Familien „umverteilt“


Wieder erfolgreicher Umverteilungstag in acht Salzburger Stadtpfarren

SALZBURG (eds/wk - 27. 10. 2015) / „Mietrückstände und Räumungsklagen haben in diesem Jahr stark zugenommen“, berichtet David Lang vom jüngsten „Umverteilungstag“ in acht Salzburger Pfarren. Die steigenden Mietpreise treffen besonders finanziell schwächer Gestellte sehr hart. Diesmal wurde während des „Offenen Himmels“ in den Pfarren Mülln, Morzg, Dompfarre, Itzling und Neualm sowie vom Verein „Parscher für Parscher“ und „Lieferinger für Lieferinger“ für das Pfarrgebiet Liefering und St. Martin Geld an Bedürftige vergeben.

Am „Umverteilungstag“ konnten Hilfe suchende Menschen in den mitmachenden Pfarren ihre Lebenssituation und ihre finanziellen Sorgen und Nöte darlegen. Pfarrmitarbeiter kümmerten sich in einem vertraulichen Vier-Augen-Gespräch darum. Ein Vergabe-Team entschied anschließend über Unterstützungsmöglichkeiten und überwies Geld auf das Konto des bedürftigen Empfängers. Insgesamt wurden in den acht Pfarren an 120 Haushalte 23.000 Euro vergeben.

Möglich wurde diese Aktion wieder durch großzügige Spender, die Bedürftige in ihrem jeweiligen Stadtteil unterstützen möchten. Jede Spende wurde zu 100 Prozent nur lokal weitergegeben. Weitere Informationen und die jeweiligen Spendenkonten auf
(www.armut-teilen.at).

Weltpremiere: Syrische Theologie an der Uni Salzburg

Syrisch-Orthodoxer Patriarch eröffnet Studiengang an der Theol. Fakultät

SALZBURG (eds/wk - 19. 10. 2015) / Mehrere Jahre dauerten die Vorbereitungen, morgen ist es soweit: Der Syrisch-Orthodoxe Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II. eröffnet mit einem Festakt den Universitätslehrgang „Master of Arts in Syriac Theology“ an der Kath.-Theol. Fakultät. Außerhalb von Syrien ist das eine Weltpremiere. „Das ist das Ergebnis eines unter Kardinal König begonnenen Dialogs unserer Kirchen,“ freute sich der Patriarch im heutigen Pressegespräch.

Erzbischof Franz Lackner berichtete, dass die Erzdiözese mit dem vom Land Salzburg angekauften ehemaligen Leprosenhaus in Mülln geeignete Räume für ein Studienkolleg anbieten konnte. „Es ist ein bedeutender Schritt in der Ökumene“, sagte er. Besonders stolz auf den neuen Studiengang an seiner Fakultät zeigte sich Dekan Univ.-Prof. Dietmar Winkler. In den letzten Jahren sei die ökumenische Zusammenarbeit zwischen der katholischen und der syrisch-orthodoxen Kirche immer intensiver geworden. „Studierende aus der ganzen Welt - sowohl syrische Christen in der Diaspora als auch Wissenschafter aus Europa, den USA, dem Nahen Osten, Asien und Indien werden in Salzburg erwartet“. Das syrische Christentum sei einer der ältesten Zweige des Christentums und pflege auch noch das Aramäische - die Sprache Jesu.

„Das Lehren und Forschen der syrischen Theologie erschließt das reiche Erbe dieser aramäischen Christen und sucht nach Perspektiven, dieses Erbe im Westen zu integrieren und am Leben zu erhalten“, betonte der Leiter des neuen Universitätslehrgangs, Prof. Aho Shemunkasho. Man werde in Salzburg Fachkräfte für Pfarren, Schulen und Universitäten ausbilden. Die Bedeutung der neuen Bildungseinrichtung sei auch deshalb nicht hoch genug einzuschätzen, weil durch den Bürgerkrieg, durch Diskriminierung und Verfolgung zahlreiche Christen aus Syrien und dem Irak geflüchtet oder ausgewandert seien. „Der Lehrgang trägt dazu bei, dass diese Menschen ihr reiches geistiges und religiöses Erbe nicht verlieren“, sagte Shemunkasho. Interessiert hatten sich 16 Studenten, der Kurs beginnt mit zehn Studierenden aus verschiedenen Nationen, darunter ist eine Frau.

Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II. kam aus Damaskus nach Salzburg. „Wir haben zwar syrisch-orthodoxe Klöster, Kirchen und Gemeinden auf der ganzen Welt aber keine akademische Bildungseinrichtung“, sagte er. Gleichzeitig berichtete er vom Bürgerkrieg in seiner Heimat: „40 Prozent der Christen sind geflüchtet, im Irak sind bereits 90 Prozent weg“. Das Oberhaupt der Syrisch-Orthodoxen Kirche dankte für die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa und warnte gleichzeitig davor, dass sich auch Kämpfer des Islamischen Staates oder anderer radikaler Gruppen als Flüchtlinge tarnen könnten. „Mit internationaler Zusammenarbeit müsste Frieden in Syrien möglich sein“, meinte Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II optimistisch.

Die Erzdiözese Salzburg hatte für das Syrisch-Orthodoxe Studienkolleg die ehemalige Leprosenanstalt in Salzburg-Mülln vom Land Salzburg um rund zwei Millionen Euro angekauft. Das Obergeschoß wurde für die Studenten um rund 300.000 Euro umgebaut.

Foto1: Der Syrisch-Orthodoxe Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II mit Erzbischof Franz Lackner, Dekan Dietmar Winkler (rechts) und Prof. Aho Shemunkasho. Foto: EDS

Foto2: Erzbischof Franz Lackner holte Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II vom Flughafen ab. Foto: EDS

patriarch_1 . patriarch_lackner_2

 



Viele spannende Entdeckungen im „Fundbüro ICH“

SALZBURG (eds– 06.10.2015) / Die Katholische Aktion hat gemeinsam mit dem Literaturhaus Salzburg einen Jugend-Literaturwettbewerb konzipiert. Unter dem Titel „Lost & Found“ wurden Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 25 Jahren eingeladen, sich im „Fundbüro ICH“ selbst zu entdecken und gleichzeitig dem Sinn des Lebens nachzuspüren. Einsendungen kamen aus ganz Österreich. Auch aus Deutschland reichten drei junge Berlinerinnen sowie ein Teilnehmer aus Nordrhein-Westfalen ihre Texte ein.

Unter allen Einsendungen galt es für die fünfköpfige Jury – prominent besetzt mit Karin Buttenhauser, Josef P. Mautner, Birgit Birnbacher, Bernhard Flieher und Barbara Baumgartner – zehn Preisträger zu ermitteln.

„Bevor ich mit der Lektüre begann, dachte ich, 45 Texte eines Literaturwettbewerbes zu lesen, kann ganz schön langweilig werden“, sagte Jury-Mitglied Josef P. Mautner und stellte fest: „Am Schluss war klar, ich hatte mich getäuscht. In ihrer großen Unterschiedlichkeit und Vielfalt haben mir die Beiträge großes Lesevergnügen bereitet. Mehrmals fragten wir uns in der Jury: ‚Gibt’s das? Die Autoren und Autorinnen sind erst 16 oder 18 Jahre alt!‘ Die erstgereihten Texte spiegeln die Vielfalt an Perspektiven und sprachlichen Zugängen wider. Differenziert, nachdenklich und zum Teil ironisch lassen sie Sprachwitz erkennen und sind es wert, ein größeres Lesepublikum zu erreichen.“

Die drei Erstgereihten gewinnen einen Wochenendtrip in eine „Literaturhaus-Stadt“ , zur Wahl stehen Basel, Berlin, Göttingen, Graz, Hamburg, Köln. Leipzig, München, Rostock, Salzburg, Stuttgart, Wien und Zürich.

Am Donnerstag, 8. Oktober 2015, findet um 19 Uhr bei freiem Eintritt die Präsentation der Beiträge im Literaturhaus Salzburg statt. Die Preisträger tragen ihre Texte selbst vor. Barbara Baumgartner vom Jugendzentrum YoCo und Adis Serifovic von der Muslimischen Jugend Österreich moderieren die Veranstaltung. Für musikalischen Drive sorgt die Salzburger Formation „Five2go“.



Kontakt:
Hannes Schneilinger
Generalsekretär der Kath. Aktion Salzburg
E-Mail: hannes.schneilinger@ka.kirchen.net
Telefon: 0676 8746 7505

 

Mit „Vätergeschichten“ im Einkaufszentrum

Katholische Männerbewegung startet mit neuem Arbeitsschwerpunkt in den Herbst


SALZBURG (eds– 06. 10. 2015) / Mit dem neuen Schwerpunkt „Männer-Arbeitswelt“ startet die Katholische Männerbewegung (KMB) in das neue Arbeitsjahr. Das frisch gedruckte Programm ist modern und abwechslungsreich – von „Happy Hour“, Stressbewältigung bis hin zu Impulsvorträgen unter dem Motto „Mann 4.0“.

„Mit unseren Angeboten wollen wir Männern Raum geben, die Arbeitswelt zu reflektieren, berufliche Entscheidungen als Berufungen wahrzunehmen, oder sich neu zu orientieren“, erklärt Diözesanreferent Andreas Oshowski, der das Programm im letzten halben Jahr erarbeitete. „Der Männer-Arbeitswelt-Schwerpunkt ist ein komplett neuer“, sagt Oshowski, der selbst zehn Jahre als Geschäftsführer in Deutschland tätig war. „Vielfältigkeit ist uns wichtig. Im Programm ist für jeden etwas zu finden: Vom niederschwelligen After-Work-Drink, über Fußball, Impulsabende, bis hin zum Stressbewältigungs-Wochenende oder einer Studienreise.“

Mit dem neuen Angebot spricht die Katholische Männerbewegung eine Zielgruppe an, die über die bisherige hinaus reicht: „Wir gehen – mit Papst Franziskus gesprochen – an den Rand. Dies meint nicht nur den prekären Rand, sondern jene Menschen, die sich nicht im Zentrum der Kirche sehen“, betont der Referent.

Für ein positives Vaterbild im Shoppingcenter

Unter diesem Aspekt sieht Andreas Oshowski auch jene Aktion, die die KMB in die Salzburger Einkaufszentren führt. Im Rahmen der diözesanen Begegnungswoche „Offener Himmel“(2.-11. Oktober) lädt die Organisation zu den „Vätergeschichten“. Dabei werden an öffentlichen Plätzen Menschen eingeladen, Geschichten über ihre Väter zu erzählen. Das Konzept stammt aus der Schweiz, die Salzburger Organisatoren erhalten eigens vom Gründer eine Schulung. Heute gastieren die Vätergeschichten in der Shopping Arena in der Alpenstraße, am Donnerstag, 8. Oktober, im Europark, jeweils von 9 bis 19 Uhr.

„Mit der Aktion sowie dem Gesamtprogramm der ‚Männer-Arbeitswelt‘ wollen wir ein positives Vaterbild in die Gesellschaft tragen, über die Lust am Vatersein ins Gespräch kommen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf er- und hinterfragen“, betont Andreas Oshowski.

Das Programm „Männer-Arbeitswelt“ ist eine Kooperation der KMB Salzburg mit der Diözese Innsbruck sowie dem Land und Männerbüro Salzburg, der Katholischen Sozialakademie, der Theologischen Fakultät der Universität Salzburg u.v.m.

oshowski_andreas


Foto: Andreas Oshowski ist Diözesanreferent der katholischen Männerbewegung. Foto: privat


Fahnen, Lichter, Gebet und Musik für den Frieden

Tausende bei der Auftaktveranstaltung des „Offenen Himmels“ in Salzburg

SALZBURG (eds/wk - 2. 10.- 2015) / Dass Salzburg zu einem Brennpunkt in der Flüchtlingskrise geworden ist, prägt auch die 10. Begegnungswoche „Offenen Himmel“ mit, die die Erzdiözese Salzburg heute Abend in der Salzachstadt eröffnet hat. Mit Lichterzügen von allen Salzachbrücken und vom Flüchtlingslager im Süden der Stadt, weißen Fahnen, Gebeten und einem Friedenskonzert im Dom wurden deutliche Zeichen gesetzt. „Musik vereint, tröstet und stiftet Frieden“, sagte Erzbischof Franz Lackner vor tausenden Zuhörern im Dom. Der Dom zeigt im Hauptschiff durch meterlange Fahnen des Künstlers Karl H. Kaltner die ganze Woche ein ganz besonderes Gesicht. Der „Offene Himmel dauert bis Sonntag, 11. Oktober.

Der Erzbischof erinnerte im „Opera Concert for Peace“ daran, dass „wir bei dieser Musik an jene denken, die derzeit durch Europa marschieren, weil sie ihr Land verlassen mussten“. Er lud ein, über die Caritas Patenschaften für Flüchtlinge zu übernehmen. „Jetzt müssen wir helfen, so gut wir können“, stellte der Oberhirte fest.

In dem Konzert im Dom, das der Chor und das Orchester aus 170 Schülerinnen und Schülern des Musischen Gymnasiums mit mehreren Solisten gestaltete, wurde unter anderem auch Werke aus Haydns „Missa in tempore belli“ („Messe in Kriegszeiten“) und klassische Opernarien präsentiert. ORF-Reporter Christian Wehrschütz betonte, dass die derzeitigen Kriege die Ursache für die Flüchtlingswelle seien. „Ich bin täglich mit den Folgen des Krieges konfrontiert“, sagte er. Er habe großen Respekt vor denen, die trotzdem in ihrem Land bleiben, „weil sie einen großen Willen zum Überleben haben“. Durch die Krise stünde Europa vor der größten Herausforderung seit Jahrzehnten.

Basil, ein Flüchtling aus Syrien, erzählte, wie er mit einem Boot von der Türkei nach Griechenland gekommen sei: „50 waren auf dem Boot, 15 davon sind gestorben“. Er sei über Mazedonien nach Serbien und von dort nach Österreich gekommen. „Ich bin dankbar für eure Hilfe“, sagte er. Seit vier Monaten wartet er jetzt auf einen Asylbescheid.

Der „Offene Himmel“ bietet in 35 Pfarrgemeinden der Stadt Salzburg und im Dekanat Bergheim vielfältige Möglichkeiten zur Begegnung, zur Besinnung, zum Kreativ Werden, aber auch zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Brennpunkten. „Alle Veranstaltungen haben letztlich einen Sinn, dass wir uns vom Himmel verlocken lassen, ein bisschen mehr das zu werden, wozu uns Gott gedacht hat“, sagt Projektleiter Wolfgang Müller vom Seelsorgeamt.

Weitere Informationen: www.offenerhimmel.at

oh_auftakt

Foto: Erzbischof Franz Lackner lud im „Opera Concert for Peace“ ein, solidarisch zu sein mit den Menschen, die derzeit auf der Flucht sind. Foto: EDS

Umverteilungstag in acht Salzburger Pfarren
Zum elften Mal Unterstützung für Bedürftige - im Vorjahr 15.900 Euro verteilt

SALZBURG (eds - 30. 9. 2015) / „Wer kann, der gibt, wer an der Armutsgrenze lebt, bekommt!“ das ist das einfache Konzept des Umverteilungstages, der heuer im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Offener Himmel“ der Erzdiözese Salzburg stattfindet. Acht Salzburger Pfarren öffnen am Sonntag, 4. Oktober, von 9 bis 12 Uhr, ihre Pforten und geben Hilfesuchenden die Möglichkeit, ihre Lebenssituation und ihre finanziellen Sorgen darzulegen. Ehrenamtliche Mitarbeiter nehmen die Anliegen in einem vertraulichen Vier-Augen-Gespräch auf und entscheiden anschließend gemeinsam über mögliche finanzielle Unterstützungen. Die Geldbeträge werden in den darauffolgenden Tagen an die Bedürftigen übergeben.

Damit es auch wirklich zu einer Umverteilung kommt, braucht es ebenso großzügige Spender, die ein wenig abgeben können und etwas Gutes tun wollen. Dr. Gerlinde Katzinger (Spenderin): „Mir gefällt besonders gut, dass meine Spende zu 100% an Bedürftige weitergegeben wird“. Spenden können auf die jeweiligen Konten eingezahlt oder an einem der Standorte bar abgegeben werden. Informationen hierzu auf der Homepage www.armut-teilen.at. Voraussetzungen für eine mögliche Unterstützung sind: fester Wohnsitz in der Stadt Salzburg/Hallein; grundsätzlich freier Zugang zum Arbeitsmarkt in Österreich, nachweisliche finanzielle Notlage.

Der Umverteilungstag wird heuer bereits zum 11. Mal durchgeführt. 2014 wurden 91 Salzburger Familien mit einer Gesamtsumme von 15.900 Euro unterstützt. Dr. David Lang (Projektleiter): „Ich wünsche mir, dass sich noch mehr Pfarren beteiligen.“ Dieses Jahr sind die Pfarren Mülln, Morzg, Dompfarre, Neualm St. Josef, Parsch, Liefering, St. Martin und Itzling mit dabei. Mag. Ubbo Goudschaal (ABZ/Itzling): „Das ABZ und die Pfarre Itzling führen heuer zum ersten Mal einen Umverteilungstag durch.

Konto: ArMut teilen Mülln (Lehen) IBAN: AT11 5500 0002 0410 1022

Weitere Informationen: www.armut-teilen.at

umverteiler

Foto v.l.n.r.: Fünf Verantwortliche für die Umverteilung aus den Pfarren: Mag. Dominik Elmer (Mülln), Prälat Balthasar Sieberer (Dom), Sr. Franziska König (Morzg), Dr. David Lang (Projektleiter), Lisa Huber (Liefering). Foto: EDS


Unsere Zeit braucht den „Offenen Himmel“

Erzdiözese Salzburg startet Begegnungswoche am 2. Oktober mit Lichterzügen

SALZBURG (eds/wk - 29. 9. 2015) / „Wir wollen uns in dieser Woche berühren lassen von den Nöten und Freuden der Menschen“, sagte Erzbischof Franz Lackner heute bei der Pressekonferenz anläßlich der Begegnungswoche „Offener Himmel“ im Nordoratorium des Salzburger Doms. Unsere Welt heute brauche viel guten Geist, „den wollen wir in dieser Woche vermitteln“, ergänzte Stadtdechant Prälat Balthasar Sieberer. In insgesamt 200 Veranstaltungen wird sich ab Freitag, 2. Oktober, der „Himmel öffnen“. Die Palette reicht von Straßenaktionen, einer Kunstinstallation im Dom, „himmlischen“ Aufführungen des Landestheaters in der Kollegienkirche bis hin zum „Laufen mit dem Erzbischof“ und zur Integrationsfußball-WM.

Seit 2002 gibt es die Begegnungswoche „Offener Himmel“ in der Erzdiözese Salzburg. Schon als Grazer Weihbischof habe er davon gehört, sagte Erzbischof Lackner: „Ich bin überzeugt, dass von dieser Woche Zeichen der Hoffnung ausgehen“. Der „Offene Himmel“ helfe, angstfrei durchs Leben gehen zu können. Gerade die Lichterzüge von den Salzachbrücken zum Auftakt am 2. Oktober ab 19 Uhr werden Zeichen für den Wunsch nach Frieden in der Welt sein, „und dass wir uns gegen jede Radikalisierung wehren müssen“. Mehrsprachige Einladungen - auch in Arabisch - wenden sich an die Flüchtlinge in der Stadt, ein Lichterzug wird sich von der Zeltstadt im Süden Salzburgs Richtung Dom in Bewegung setzen.

Der Koordinator der Woche, Wolfgang Müller, präsentierte vor der Presse die zwölfjährige Lara Schwarz, die als „Engel“ im Werbespot für den „Offenen Himmel“ über Salzburg fliegt. Das Motto „Spirits for the new World“ weise darauf hin, dass es um einen neuen Geist gehe, der in dieser Woche spürbar werden solle. „Als Christen sind wir überzeugt, dass jede positive Entwicklung etwas mit Gottes Geist zu tun hat“, betonte Müller.

„Es steht sicher nichts Langweiliges bevor“, versicherte Prälat Sieberer. Die Lichterzüge zum Auftakt führen zum Dom, wo alle Beteiligten dann das „Opera Concert for peace“ erwartet. „Wir lassen uns von den acht Seligpreisungen Jesu aus der Bergpredigt leiten“, kündigte Sieberer an. „Selig die Frieden stiften“ könnte anders gesagt heißen „Trau dich - sei blöd“.

Klare Position bezieht in diesem Zusammenhang das prominent zusammengesetzte Personenkomitee des „Offenen Himmels“: „Wir sollten nicht vor Menschen Angst haben, die unsere Hilfe brauchen, sondern vor jenen, die versuchen unsere Ängste zu füttern und unsere Abgründe zu stärken“, heißt es in der Stellungnahme, die Sprecherin Andrea Holz-Dahrenstaedt, Kinder- und Jugendanwältin in Salzburg unterzeichnet hat.

oh_gruppenbild

Foto1: Erzbischof Franz Lackner, Prälat Balthasar Sieberer und Wolfgang Müller mit einigen Kooperationspartnerinnen des „Offenen Himmels“. Foto: EDS

oh_lara

Foto2: Die zwölfjährige Lara Schwarz fliegt im Werbespot des „Offenen Himmels“ als Engel über die Stadt Salzburg. Foto: EDS

 

„Kirche ist allianzfähig und nimmt Ängste ernst“

Erzbischof Franz Lackner besuchte Asylwerber in Obertauern

SALZBURG (eds– 29. 9. 2015) / „Als Kirche ist es uns ein Anliegen zu helfen“. Dies betonte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner am Montagnachmittag bei seinem Besuch im Jugendgästehaus Bergheim in Obertauern. Das Quartier der Erzdiözese dient seit vier Wochen als Quartier für Asylwerber.

Bei seinem Rundgang durch das Gebäude erkundigte sich der Erzbischof bei Bewohnern und Betreuern über deren Wohlergehen. Die für die Betreuung des Hauses zuständigen Mitarbeiter des Roten Kreuzes zeigten sich sehr zufrieden über die Situation.

„Bisher gab es weder Komplikationen noch Streitereien“, berichtete Bezirksrettungskommandant Gerhard Wechselberger. „Im Haus leben derzeit 76 Männer aus mehr als fünf Ländern, zum Beispiel aus Syrien, Afghanistan, Somalia, Irak und Nigeria“, informierte Wechselberger. Vor allem die Hilfsbereitschaft von einigen Vereinen und Unternehmen erfreuen ihn sehr. So konnten die Asylwerber durch die Kooperation mit der Liftgesellschaft, Tourismusverband und Bergrettung Ausflüge unternehmen oder wurden von diversen Unternehmen mit Kleidung versorgt.
Außerdem gebe es Freiwilligen- Initiativen, die sich beispielsweise in Deutschkursen und Sprach-Cafés engagieren.

„Wir müssen zusammenhelfen. Kirche ist allianzfähig und kooperationsbereit“, sagte Erzbischof Lackner und würdigte das Rote Kreuz für dessen „großes Know-How, vor allem in Fragen der Logistik und Koordination.“ Er machte aber auch auf die Ängste der Menschen aufmerksam, „die von uns ernst genommen werden.“

Den Mitarbeitern des Roten Kreuzes und der Betreiberfamilie des Bergheims dankte der Erzbischof: „Es braucht viel Herz und Engagement für diese Aufgabe.“

Das Jugendgästehaus Bergheim in Obertauern dient zeitlich befristet bis November als Übergangsquartier für Asylwerbende. Anschließend wird es von Schulschikursen genutzt. Reinhard Weinmüller, im Auftrag der Erzdiözese verantwortlich für den Betrieb, berichtete von Gesprächen mit dem Land Salzburg, wonach die Versorgung der Asylwerber für die Zeit danach gesichert sei.

besuch_eb_bergheim
Foto: Erzbischof Franz Lackner besuchte mit dem Radstädter Pfarrer Frank Cöppicus-Röttger, Prälat Hans-Walter Vavrovsky und Reinhard Weinmüller das „Bergheim“ in Obertauern.
Foto: EDS

Trauer um Pfarrer Ignaz Binggl

Der Geistliche starb am Mittwoch im 77. Lebensjahr

SALZBURG (eds– 02.10.2015) / Die Erzdiözese trauert um Pfarrer Ignaz Binggl, der am Mittwoch, 30. September, im 77. Lebensjahr verstorben ist.

Ignaz Binggl wurde am 12. August 1939 in Tamsweg-Atzmannsdorf geboren. Er maturierte am erzbischöflichen Privatgymnasium Borromäum und trat anschließend ins Priesterseminar Salzburg ein. Am 3. Juli 1965 wurde er im Salzburger Dom zum Priester geweiht. Sein erster seelsorglicher Dienst führte ihn 1966 nach St. Georgen bei Salzburg, wo er auch das Amt des Dekanatsjugendseelsorgers übernahm.

Von 1970 bis 1984 wirkte Binggl in Kirchdorf in Tirol und anschließend in Kuchl. 1992 kehrte er nach St. Georgen zurück, wo er zum Dechant gewählt wurde und zudem die Pfarren Bürmoos und Nußdorf als Pfarrprovisor betreute. Er war Mitglied im Priesterrat. Seit 2003 war Ignaz Binggl Kapitularkanoniker des Kollegiatsstifts Seekirchen. Seinen Ruhestand verbrachte der Geistliche in Obereching, wo er mit viel Freude in der Seelsorge aushalf.

Der Verstorbene ist in der Dekanatspfarrkirche St. Georgen aufgebahrt.
Am Dienstag, 6. Oktober, wird um 19 Uhr der Seelenrosenkranz für ihn gebetet.
Das Requiem findet am Mittwoch, 7. Oktober, um 15 Uhr in der Dekanatspfarrkirche statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung ins Priestergrab.

binggl
Foto: Pfarrer Ignaz Binggl verstarb am Mittwoch im 77. Lebensjahr
Foto: EDS

„Beim Erzbischof zu Gast“: Franz Fischler
Donnerstag, 01.10.2015 um 17.30 Uhr

Die zweite Veranstaltung der Reihe „Beim Erzbischof zu Gast“ im Foyer des Bischofshauses steht im Zeichen der Nachhaltigkeit.
Mit der Enzyklika „Laudato Si“ hat Papst Franziskus eine klare Perspektive für das Überleben der Menschheit gegeben.
Die Verpfl ichtung zur Nachhaltigkeit, die gemeinsame Verantwortung für die Schöpfung und für die nachkommenden
Generationen treff en die Gesamtheit der Menschheit, besonders aber uns in den Wohlstandsländern.
Wir müssen umdenken, der Papst spricht von der „ökologischen Umkehr“. Franz Fischler hat als
Politiker wichtige Pfeiler für eine nachhaltige Landwirtschaft gesetzt und widmet sich jetzt verstärkt dem Thema
Nachhaltigkeit. Seine Ideen und Erfahrungen stehen im Mittelpunkt des Gesprächs mit Erzbischof Franz Lackner.

fischler_franz

Fest der Diözesanpatrone in Salzburg

Lackner erinnerte an verstorbenen Alterzbischof Eder

SALZBURG (eds– 24. 9. 2015) / Mit der Tauferneuerung begann das Fest der Heiligen Rupert und Virgil traditionell bei der Statio in St. Peter, dem ersten Ort ihres Wirkens. Mit den Reliquien der Heiligen zog Erzbischof Franz Lackner in einer feierlichen Prozession mit zahlreichen Priestern und Diakonen, den Abordnungen der Ritter vom Heiligen Grab und des Rupertiordens sowie zahlreichen Gläubigen in den Salzburger Dom ein.

Dort erinnerte Franz Lackner an den 88. Nachfolger des heiligen Rupert, den am Samstag 87-jährig verstorbenen und derzeit in der Domkrypta aufgebahrten Alterzbischof Georg Eder, der in seinem geistlichem Testament aufforderte, „nicht zu trauern und zu weinen, sondern in ein gemeinsames Halleluja einzustimmen“.

In seiner Predigt verknüpfte der Abt des Benediktinerklosters Michaelbeuern, Johannes Perkmann, den Dank für das Wirken der Diözesanpatrone mit dem derzeit laufenden „Jahr der Orden“: „Wenn wir heute auf die über 1300 Jahre Diözesan- und Klostergeschichte zurückschauen, ist das ein atemberaubender Zeitraum“, stellte Perkmann fest und betonte, dass „das Wesentliche dieser Geschichte die Gottsuche“ ist.

Dafür hätten die großen, alten Ordensregeln die Rahmenbedingungen geschaffen, aber auch Freiraum gelassen, wie etwa „für die Konsensfindung in der Gemeinschaft, die Regionalität und die Erfordernisse der Zeit“, so der Abt. Um als Orden „up to date“ zu bleiben, müsse man „auf die Zeichen der Zeit schauen“. Die „jungen Orden“ wurden oft auf die ganz aktuellen Sorgen und Fragen der Menschen hin gegründet“, führte Perkmann weiter aus.

„Wenn wir heute auf die Zeichen der Zeit schauen, brauchen wir keine großen soziologischen Wälzer zu lesen. Wir alle sehen die Zeichen der Zeit überdeutlich vor uns“, so der Benediktiner weiter. Mit den Worten des Papstes Franziskus, sich „die Kirche als Feldlazarett“ vorzustellen, stellte Perkmann hinsichtlich des anhaltenden Flüchtlingsstromes fest: „Es gibt diese Feldlazarette heute bei uns: Am Bahnhof, vor Freilassing an der Grenze und wo immer die Menschen derzeit Hilfe suchen.“

„Da sind wir als Kirche und Ordenschristen mehr als gefragt, mit unseren Charismen etwas beizutragen“ betonte der Ordensmann und sagte: „Es gilt zusammenzuarbeiten mit allen guten Kräften, die es in unserer Gesellschaft gibt.“

Der heilige Rupert war der erste Bischof in Salzburg und der erste Abt des Stiftes St. Peter. Zudem ist er der Schutzpatron des Landes Salzburg. Seine Gebeine wurden von seinem Nachfolger, dem heiligen Virgil, anlässlich der Einweihung des Neubaus des Salzburger Doms am 24. September 774 nach Salzburg überführt.

Foto: Mit den Reliquien der Heiligen zog der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einer Prozession mit zahlreichen Priestern, Diakonen und Gläubigen von St. Peter in den Salzburger Dom.

ruperti

Mit den Reliquien der Heiligen zog der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einer Prozession mit zahlreichen Priestern, Diakonen und Gläubigen von St. Peter in den Salzburger Dom.

 

 

Tag der Schöpfung: „Wir sind nicht Gott“

Franz Fischler wird „beim Erzbischof zu Gast“ sein

„Wir sind nicht Gott. Die Erde ist uns gegeben worden“, zitiert der Salzburger Erzbischof Franz Lackner die Umweltenzyklika des Papstes. Anlässlich des „Tages der Schöpfung“, der am morgigen 1. September gefeiert wird, sagt Lackner weiter: „Die Schöpfung trägt, birgt, gibt uns Nahrung und Schutz und ist Ursprung des Lebens und der Entfaltung.“

Papst Franziskus hat den Schöpfungstag von der orthodoxen Kirche aufgegriffen und zu einem jährlichen Fixpunkt im Kirchenjahr erklärt. Der Tag eröffnet die „Schöpfungszeit“, die bis 4. Oktober begangen wird. Im Mittelpunkt der Initiative stehen Dank und Verantwortung für Schöpfung und Umwelt.

Kleine Schritte für ein größeres Ziel

Als „notwendigen Schritt“ bezeichnet der Umweltreferent der Erzdiözese Salzburg, Johann Neumayer, die Einführung des Schöpfungstages. „Die Schöpfungszeit lädt ein, die Schöpfung als spirituelles Thema zu entdecken“, so Neumayer, für den dabei „der Geschenkcharakter des Lebens“ sehr wesentlich ist. Der Theologe und Biologe betont weiter: „Die Zeit regt außerdem an, im eigenen Handeln konsequent umweltfreundlich zu leben und Maßstäbe, die man anderen anlegt, auch selbst einzuhalten sowie sich konkrete Ziele zu setzen – von Energiesparen bis zum nachhaltigen Einkauf. Natürlich sind die Schritte oft klein, aber das Ziel ist ein größeres“.

„Aus Rom weht ein starker Wind in Bezug auf Umweltfragen“, begrüßt Johann Neumayer die Initiative des Papstes, die er in enger Verbindung zur kürzlich erschienenen Enzyklika des Kirchenoberhauptes sieht. „Sie ist für jeden verständlich verfasst und eine schonungslose Diagnose über den Zustand unserer Erde“, beschreibt der Referent die Stärken des päpstlichen Schreibens. „Außerdem macht sie deutlich, dass man soziale Fragen und Umweltfragen nicht trennen kann und dass die Lösung nur in einem gemeinsamen Wahrnehmen der Verantwortung liegen kann“, erklärt Neumayer.

Franz Fischler zum Thema „Nachhaltigkeit“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Beim Erzbischof zu Gast“ wird der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler am 1. Oktober zum Thema „Nachhaltigkeit“ sprechen.

Am 3. Oktober findet um 14.00 Uhr im Rahmen der Begegnungswoche „Offener Himmel“ eine Ökumenische Schöpfungswanderung statt. Diese führt durch Salzburger Stadtteil- und andere Gärten. Am Programm steht dabei die Begegnung mit Gärtnern verschiedener Herkunft und Religion. Ein interreligiöses Erntedankgebet, eine kleine Verköstigung und der gemeinsame Abschluss im Garten des Kapuzinerklosters runden die Wanderung ab, die bei jedem Wetter stattfindet.

 


Erzbischof Lackner öffnet noch ein Haus für Flüchtlinge

Caritas betreut 20 neu Angekommene im Christ-König-Kolleg in der Salzburger Altstadt

Mit dem „Christ-König-Kolleg“ in der Altstadt öffnete heute die Erzdiözese Salzburg ein weiteres Haus für Flüchtlinge. Erzbischof Dr. Franz Lackner begrüßte die 20 jungen Männer, die vorwiegen aus Syrien und Nigeria kommen, persönlich. „Wir haben großen Respekt vor der Notsituation, aus der sie kommen, und wollen hier alles tun, damit sie gut aufgenommen sind“, sagte der Erzbischof.

Das Christkönig-Kolleg, ein ehemaliges Studentenheim, ist nach der ehemaligen Landespflegeanstalt in Mülln und dem Bergheim in Obertauern das dritte Haus, das die Erzdiözese Salzburg für Flüchtlinge bereitstellt. Mehr als 140 Männer werden in diesen Häusern derzeit untergebracht und von der Caritas betreut. Der Erzbischof sicherte heute zu, dass sich diözesane Einrichtungen und Salzburger Pfarren um die Integration kümmern und die Caritas in der Betreuung und beim Deutschunterricht unterstützen werden. „Wir respektieren als Christen auch die anderen Religionen“, sagte Lackner und ersuchte die Neuangekommenen ihrerseits auch um Respekt für die Christen.

„Derzeit kommen tausende Flüchtlinge nach Österreich. Wir bitten daher auch um Verständnis, dass das manche Landsleute beunruhigt“, betonte Erzbischof Lackner vor den Neuankömmlingen. Dass in ihren Herkunftsländern und auf der ganzen Welt Frieden werde, sei eine gemeinsame Vision, meinte der Salzburger Oberhirte. Angesichts der 71 toten Flüchtlinge im Kleinlastwagen bei Parndorf sagte Erzbischof Lackner: „Die Grenzen dicht machen ist keine Lösung“. Christen müssten so helfen, dass sie dem Christsein gerecht würden. Er kündigte auch Gespräche mit Politikern an, um die Hilfe in den Herkunftsländern zu verstärken.

Caritasdirektor Johannes Dines wies darauf hin, dass das Christ-König-Kolleg mitten in der Altstadt ein „guter Ort ist, um die Integration der Vertriebenen in Salzburg zu unterstützen“. Hier gebe es viele kirchliche Einrichtungen und Pfarren, die mithelfen. Erzbischof Lackner will in den nächsten Tagen mit der Muslimischen Glaubensgemeinschaft besprechen, wie weit sie bei der Betreuung mitarbeiten können.

Heute werden um 19 Uhr zum Gedenken an die in Parndorf tot aufgefundenen Flüchtlinge und an alle anderen Opfer von Flucht und Vertreibung in den Kirchen der Erzdiözese Salzburg zehn Minuten lang die Glocken geläutet.

Foto: Erzbischof Lackner öffnete heute das Christ-König-Kolleg in der Salzburger Altstadt für 20 Flüchtlinge. Foto: EDS

fluechtlinge_1

fluechtlinge_2

 

 

Kirchliches Gebäude für Asylwerber in Obertauern

Das Jugendgästehaus Bergheim bietet 80 Menschen Platz

SALZBURG (eds/ – 24.8. 2015) / Die Erzdiözese Salzburg stellt ein weiteres Quartier für Asylsuchende zur Verfügung. Im Jugendgästehaus Bergheim in Obertauern werden mit Anfang September 80 Menschen eine Unterkunft finden. Betreut wird das Haus vom Roten Kreuz.

Im Auftrag der Erzdiözese ist Reinhard Weinmüller der wirtschaftlich Verantwortliche für den Betrieb. Er begrüßt die Übereinkunft: „Es geht darum, jenen Menschen, die aufgrund des nahenden Schulbeginns aus den Schülerheimen raus müssen, in ihrer aktuellen Not zu helfen. Es ist ein Übergangsquartier. Wir wollen 80 Menschen solange wir können ein gutes Quartier zur Verfügung stellen“. Dahinter steht auch die Betreiberfamilie Gahr.

Die Vikariatskirche St. Peter am Obertauern stellt das Jugendgästehaus Bergheim zeitlich befristet für die Betreuung von Asylwerbern zur Verfügung. Bis zu maximal 80 systemische Betreuungsplätze können genutzt werden. Die Unterbringung beginnt mit 1. September und endet mit 10. November, weil kurz danach die Wintersaison für Schulskikurse beginnt.

„Wir sind in guten Gesprächen, um das Umfeld positiv aufzubereiten. Dazu gehört neben der Kooperation mit dem Roten Kreuz die Zusammenarbeit mit der Freiwilligeninitiative aus Radstadt und der Caritas, um beispielsweise Deutschkurse, Beschäftigungsmöglichkeiten und psychologische Betreuung für die Asylwerber zu ermöglichen“, sagt Reinhard Weinmüller.

bergheim_obertauern

Das Jugendgästehaus Bergheim in Obertauern. Foto: Jugendgästehaus Bergheim