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Erster "Musicalfrühling" in Gmunden, mit dem Musical "Blutsbrüder" von Willy Russel - Ein viertägiges Event im Stadttheater in Gmunden

Wie bei allem Neuen, waren wir auch vor der ersten Aufführung des Musicals „Blutsbrüder“, zum ersten Musicalfrühling in Gmunden, skeptisch.

Hat denn Gmunden mit dem Osterfestspiel, den Salzkammergut Festwochen und den Kulturvermerken, mit dem Franz Josef Altmann Preis, nicht schon genug an Kulturveranstaltungen ?

Wir hatten dankenswerterweise Gelegenheit, die Premiere der viertägigen Veranstaltung zu besuchen.
Uns erwartete ein frisches Bühnenbild in weiß-grün-gelb gehalten, mit einem Großportrait der Marilyn Monroe, auf die sich Mrs. Johnstone im Stück mehrfach bezieht und vor dem sich die Aufführung präsentiert.

Elisabeth Sikora steht als erste Person, als Mrs. Johnstone, auf der Bühne und verzaubert schon jetzt mit einer wundervollen, glasklaren Stimme. Sie steht als Putzfrau in Diensten der reichen Managerfamilie Lyons und agiert in der ersten Szene mit Mrs. Lyons (Marika Lichter) auf der Bühne. Als bereits mehrfache Mutter erfährt sie, dass sie neuerlich Zwillinge erwartet und erzählt das Mrs. Lyons, die sich sehnlichst ein Kind wünscht.
Nach schweren Diskussionen einigen sich die beiden Damen darauf, dass Mrs. Johnstone Mrs. Lyons eines der beiden Kinder „überlässt“ und Mrs. Lyons als dessen Mutter auftritt. Dies wird mit einem Bibelschwur besiegelt. Aris Sas als Erzähler Sammy kommentiert: „In Gottes Namen wird der Pakt besiegelt“.

So geschieht es eben, dass einer der beiden neugeborenen Knaben als Mickey Johnstone, in einfachem Milieu bei seiner Mutter aufwächst, der andere als Edward Lyons in wohlhabendem und distinguiertem Umfeld.

Die beiden Brüder lernen sich mit 8 Jahren am Spielplatz kennen, ohne zu wissen, dass sie Brüder sind, finden sich sympathisch und gehen eine rituelle Blutsbrüderschaft ein. Besorgte und ängstliche Mütter und viele Komplikationen auf ihren gemeinsamen Weg stellen alle Beteiligten vor allerhand Probleme.

Das Stück bildet – von den beiden Schauspielern Christof Messner und  Oliver Arno - in sehr eindrucksvoll gespielter Weise, die Lebensabschnitte Kindheit, Jugend, Pubertät und die ersten Berufsjahre ab.

Die jungen, engagierten Schauspieler spielen ihre Rollen mit einer faszinierenden Begeisterung und Lebhaftigkeit und nicht nur einmal erinnert man sich dabei an seine eigene Jugend, mit all deren Leiden, Erlebnissen und Erfahrungen, die man in diesen Zeiten macht.
Schließlich erwachsen, kommt es dazu, dass Edward in die Stapfen seines Vaters tritt und Verantwortung in einer guten Position übernimmt, während Mickey in Ermangelung einer soliden Ausbildung, arbeitslos wird und letztendlich auf Abwege gerät.
Aris Sas moderiert als Erzähler Sammy mit vielen philosophisch anmutenden Gedanken das Stück.
Schließlich dringt Mickey mit vorgehaltener Pistole in Edwards Büro ein und bedroht ihn. Ihre leibliche Mutter versucht das Schlimmste zu verhindern und erzählt den beiden, dass sie Brüder wären. Doch es kommt zu einem tragischen Ausgang, nämlich dem Tod der beiden Brüder, womit das Stück auch schließt.

Im Orchstergraben hat ein begeisterter, gestenreich spielender Pianist das Stück begleitet.

Ein vier Tage lang ausverkauftes Haus spricht deutlich für die Qualität des Stückes sowie das Interesse des nicht nur heimischen Publikums.

Wir müssen sagen, wir waren von dieser Aufführung, deren Regisseur der nicht unbekannte Markus Olzinger ist, aufrichtig begeistert und wir behaupten, dass dieser Musicalfrühling eine wundervolle Ergänzung und Bereicherung des Gmundner Kulturlebens ist. Wir danken und wünschen dieser neuen Einrichtung eine weitere, erfolgreiche Zukunft.

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